Blogumne light 00028 – Schweizer Frensehen als Hardware Pusher4 min read

eigentlich schreibe ich keine blogumne heute. eigentlich bin ich auf wm-streik. doch da nun leider die wm kaputt ist, geht dies schlecht. das schweizer fernsehen zeigt die wm auf 16:9. die öffentlich-rechtliche fernsehanstalt wird dadurch zum hardware pusher. unsere gebührengeldern investiert sf um uns konsumenten zur neuanschaffung eines kompatiblen gerätes zu …hmm… zwingen ist vielleicht das falsche wort … verführen. mit nachdruck verführen. mit der pusher methode eben. pushen. blah.

i am sooo not footie-obsessed, please ...

sorry, lieber blog. ich weiss, die sache ist gegessen und dies hier ist nichts anderes als ein dummes gemotze. aber irgendwo muss der frust ja raus. und wenn das schweizer fernsehen nicht einmal meinen leserbrief, sprich mein email, beantwortet, dann erst recht hier. wer weiss… in holland, so liest man jedenfalls, musste das öffentlich-rechtliche fernsehen das angekündigte vorhaben einer umstellung auf 16:9 nach massiven konsumenten-protesten wieder zurückziehen. blah.

das problem ist nicht 16:9. auf diesem format habe ich mir schon so einige dvd’s reingezogen, was zwar minimal gewöhnungsbedürftig ist, aber eigentlich geht das ganz gut. das problem ist der gewählte bildausschnitt. die spiele werden in der totalen aus sehr weitem winkel gefilmt. die bilder sind dann hier, auf unserem gar nicht etwa kleinen tv, schlicht und ergreifend unscharf. ich seh bloss paar flimmrige männchen rumhüpfen und die position des balles kann ich bloss noch erahnen. das bild funktioniert also wirklich nur noch auf grossleinwand gebeamt oder auf den riesigen breitbild tv’s, die uns seit wochen in prospekten ins haus flattern. blah.

wie genau es gelaufen ist, nimmt mich an sich schon wunder. ich bin aber zu faul und zu frustriert, um es zu recherchieren. jedenfalls hatte sicher die fifa, oder wohl eher die von der fifa mit den übertragungsrechten beauftragte firma, die schlaue idee die wm-bilder auch in 16:9 anzubieten, betonung auf “auch”; siehe weiter unten. das schweizer fernsehen ist auf den bandwagon gesprungen und macht jetzt, via wm, den radikalen schnitt und wird von nun an umsetllen um fortan alle eigenen produktionen 16:9 produzieren und senden. trick 77 zum einführen einer neuen technologie: man führe sie bei einem anlass ein, den viele als unverzichtbar einstufen. auf ähnliche weise wird bekanntlich auch die sehr umstrittene RFID technologie mit den wm-tickets eingeführt. blah.

am meisten stört mich persönlich die gewählte kommunikationsstrategie (wurde aus dem fall holland gelernt?). vor etwas mehr als einem monat gab es eine pressemitteilung. blick macht kurz krach; dann versandet das thema. vor zwei wochen gibt es im rahmen der wm-vorbereitung drei test-spiele. beim dritten! und letzten wird das neue format eingeführt, und zwar an einem pfingstsonntag! die konsumenten haben also den pfingstmontag um den ärger verrauchen zu lassen und danach eine ganze woche zeit um sich einen neuen breitbild tv anzuschaffen. die verkaufszahlen dieser woche von solchen geräten nehmen mich ziemlich wunder. aber blah.

gleich während der pause des spieles schreibe ich via sf website einen leserbrief um mich zu beklagen – der brief ist bisher unbeantwortet geblieben. eine kluge und kundengerechte möglichkeit wäre doch ein zeitlich beschränktes anbieten der beiden formate gewesen, um dem konsumenten dadurch die wahl zu lassen, ob und wann er auf das neue format umzustellen will. ich gebe zu, ich weiss nicht mal, ob dies technisch möglich wäre. egal.

wie dem auch sei, zum glück gibt es ja auch diese kästchen mit namen fernbedienung und beim verzweifelten rumzappen entdecke ich, dass TF1 die bilder gestochen scharf und satt in 4:3 zeigt. es gibt sie also auch in diesem format, die bilder, nichts gequetscht, wie normal. TF1 zeigt wenige spiele, aber zumindest diese kann man sich also in voller pracht reinziehen. man muss dazu bloss eine toleranz gegenüber den schrecklichen komentatoren jean-michel larque und thierry gilardi (der neue thierry) entwickeln. zum glück kommentieren manchmal auch arsene wenger und gerard houllier.

noch besser: wir instalieren hier einen zweiten tv, es liegen ja noch ein paar rum. das bild nehmen wir dann von TF1, den ton via teleclub, wo sie im zweikanalton den kommentar der jeweils spielenden länder senden. vorgestern, der kommentar aus equator, unbezahlbar… am schluss nahm der kommentator endlich mal lange atem, um dann sein schlusswort rauszurattern, “ahora, solo seis partidos hasta la copa” (jetzt sind es nur noch sechs spiele bis zum pokal).

so könnte es eventuell gehen.

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