eigentlich habe ich ja einen “guru” für solche sachen. normalerweise wenn joi ito etwas vorgibt, dann mache ich es nach. nachdem ich joi vor fast vier jahren an der ars electronica in linz über blogs schwärmen hörte, habe auch ich einen aufgesetzt. nachdem ich ende letztes jahr auf seinem blog seine abstrusen schwärmereien zum mmorpg world of warcrack las, habe auch ich mit spielen angefangen. wie vergiftet. womit bereits bewiesen wäre; in solchen dingen ist es nicht immer sinnvoll seinem guru zu folgen. guru ist eh das falsche wort hier, darum “guru”. aber egal.
denn es gibt da eine vorgabe von joi ito, die ich eigentlich gerne umsetzen würde, was ich aber einfach nicht auf die reihe kriege. das letzte mal als ich joi in linz sprechen hörte, vor zwei jahren, beschrieb er wie immer mehr leute sich mit ihrem echten namen online bewegen. früher hatten alle irgendwelche fantasienamen mit den dazu gehörenden avataren. heute sind sie einfach sich selber, zum beispiel joi ito. ich hingegen blogge peinlicherweise immer noch unter meinem alten pseudonym, pieceoplastic. mein blog heisst weiterhin pieceoplastic.com und nicht etwa janzuppinger.com – obwohl beide url’s ans gleiche ziel führen. denn wie sagt man so schön? verschiedene wege führen nach … 😉
warum bloss halte ich an diesem blöden zungenbrecher von einem namen fest?
schon als dj gehörte ich derjenigen fraktion an, die lieber unter einem pseudonym aufgetreten sind. ich hiess also selectah j, und nicht etwa dj jan zuppinger. es war einfach irgendwie passender, mir diesen erfundenen namen zu geben. wer will schon zu einem dj jan zuppinger abrocken? völlig unsexy. in der dj kultur gab es eh immer beide trends. hip hop dj’s, zum beispiel, traten, und sie tun dies auch heute noch, meist unter einem pseudonym auf, wie auch die frühen acid house dj’s. hingegen die detroit dj’s benutzten meist ihren bürgerlichen namen, derrick may, juan atkins, kevin saunderson, und nur für ihre musikproduktionen mussten kunstnamen herhalten. aber eben, da sehen wir es doch bereits; während dj carl craig völlig cool rüberkommt, klingt dj jan zuppinger einfach nur scheisse. mit schweizer namen geht sowas vielleicht einfach nicht? oder spricht hier ein weiteres mal mein anti-patriotismus?
genau gleich ergeht es mir beim bloggen. ich mein, wenn ich joi ito oder xeni jardin oder jason kottke heissen würde, klar, dann würde auch ich unter meinem richtigen namen bloggen. aber ich heisse nun mal jan zuppinger; ein völlig öder name, der sich nun wirklich nicht zum bloggen eignet. und ich hör schon die sprüche, der pingt uns wieder zu, und so. der vorname ginge ja noch, aber beim nachnamen kriegen die meisten ja nicht mal den buchstaben “n” hin. dann hiesse ich jan zuppiger und bestimmt könnte sich niemand die url richtig merken. dabei wäre wie gesagt in meinem nachnamen eigentlich die silbe “ping” drin. wenn ich bloss ein bisschen schlauer gewesen wäre, damals als es darum ging meinen chatnamen festzulegen, dann wäre mein pseudonym heute ping und nicht pieceoplastic. einen grossen vorteil hat pieceoplastic allerdings. der name ist so schlecht, dass er garantiert immer frei ist, wenn es darum geht sich irgendwo zu registrieren. bei ping wäre sowas sicher sehr viel schwieriger.
aber wie kam ich überhaupt zu diesem doofen namen? im winter 1997/1998 verbrachte ich drei monate in san francisco. ich hatte meinen laptop mit dabei und entdeckte da so richtig die welt des chattens und der online kommunikation. vorher hatte ich das internet meist nur für recherchen und ein bisschen email benutzt. in san francisco hatte ich dann eine flatrate fürs telephon und war bald immer online am chatten mit icq und yahoo. als es darum ging mir meinen yahoo id einzurichten hörte ich mir gerade einen dj mix an. darin kam dieses sample der 3 stooges vor. eigentlich ist darin die rede von platten, sie spechen aber von piece of plastic. wie sie es sagen tönt es aber eher wie pieceahplastic. und so wurde es pieceoplastic.
eine platte. ich bin also eine platte. eine platte die wohl einen kratzer hat und immer an der selben stelle springt. tja, eigentlich keine schlechte analogie für diesen blog. analogie für diesen blog. analogie für diesen blog. analogie etc.
Na ja, in beiden Fällen gibt es einen enormen Vorteil, wenn du dich vorstellst erkennt jeder sofort dass es eben DJ Jan Zuppinger oder eben der Jan Zuppinger von janzuppinger.com ist. Eine 1:1 Relation die sofort einleuchtend ist. Obwohl ich nicht unter christianleu.com blogge kann bei mir eigentlich auch fast jeder das leumund.ch zuordnen. Das andere ist halt auch, dass durch die Nutzung des eigenen Namens der Brand des Namens gewinnt. Und da hättest du vor Jahren schalten müssen und du wärst dir eines sicher: “Aha, DER Jan Zuppinger”.
Tja m8! In dem Sinne ein wundervolles Wochenende!
sag ich ja.
e gruess von david haberthür 🙂 ich würd schon beim eintippen fingerkrämpfe kriegen, wenn ich eine solche url hätt.
Na ja, stimmt, genau das hast du gesagt. Nicht schlecht. 🙂 Aber zuwenig Mut gehabt. 🙂
@ leu: es geht glaub nicht um mut, herr leu, weil ich blogge ja nicht anonym. sondern mit einem pseudonym. wer meinen namen herausfinden will, konnte dies immer tun. es geht mehr um eine art gewohnheit, wie früher mit pseudonymen und so, und darum dass ich meinen doofen schweizerischen namen irgendwie so bieder finde. warum verstehe ich auch nicht so genau.
@ haberthür: zactly my point. es ist primär eine anti-fingerkrampf massnahme. bei dir kommt ja noch das ü erschwerend dazu.
We could make a game! -> whose real name is it?
1) Brian Warner
2) Christian Emmerich
3) Vincent Fournier
Winner would get a brand new identity! (in association with the french foreign legion and / or http://www.fakenamegenerator.com/ )
well thats easy, klav.
1. brian HUGH warner – the HUGH is crucial.
2. an architect from germany – note the bricks on his page
3. a graphic artist from canada – with spiders on his website
i win i win?