the postmodern calamity1 min read

what does moral judgment mean, especially in this postmodern era – the era of what i call aperspectival madness, of rampant pluralism and madness, where nothing can be said to be better or worse than anything else.
[…]
[it’s] the calamity of our generation, that we’ve come to think that you’re morally good if you don’t make judgements. but that’s exactly wrong. you’re morally good if you make the right kind of judgments. and you have to learn how to make wise judgments in order to make moral decisions. but what we do, because we understandably don’t want to marginalise anyone or unfairly judge, is to say, therefore, don’t judge at all. and so we stand back with no moral compass, no judgements, no discriminating wisdom, and basically the whole show goes to hell because of that.

[quoted from ken wilber: in search of a new moral compass – wie]

3 Replies to “the postmodern calamity1 min read

  1. “Woyzeck, er hat keine Moral! Moral das ist wenn man moralisch ist, versteht er. Es ist ein gutes Wort.” So schilt der Hauptmann seinen Untergebenen in Buechner’s “Woyzeck” – herrlich, aber es entlarvt leider nur, was Moral wohl *nicht* ist. “Moral ist dasjenige Mass an Anstand, das zu einer bestimmten Zeit gerade in Mode ist.” So (oder so aehnlich) hab ich’s mal auf einem Zuckertuetchen gelesen. Da aber Zucker – trocken und kuehl gelagert – praktisch unbegrenzt haltbar ist, wer kann da schon sagen, in welcher bestimmten Zeit dieser Kalenderspruch gerade in Mode war? Moral, ist das so eine Art Gebrauchsanweisung fuer Ethik fuer den Alltag? Oder ist “Ethik” bloss so eine Art Neusprech fuer die altvaeterisch miefige “Moral”? Und vorallem: was sagt der kategorische Imperativ zu Janet’s Titte?

  2. die wichtigste frage hast du dir rethorisch klug bis zum schluss gespart… *he he*
    das theater um janet’s titte zeigt tatsaechlich auf, wie unglaublich retro die moralischen werte sind, die scheinbar in den usa gerade in mode sind.
    wie ich ken wilber hier verstehe versucht seine kritik diesen moralmaessigen pendelschwung zurueck in die 50er jahre (oder gar ins mittelalter?) auch mit dem post-modernen pluralismus des anything goes, und der daraus resultierenden fast schon zwanghaften wertefreiheit, zu erklaeren. zu recht wurden in der postmodernen kritik (und auch ich kotze gleich falls ich das p-wort noch ein drittes mal gebrauchen sollte) die herkoemmlichen aus tradition und vereinfachtem schwarz-weiss denken stammenden moralischen werte hinterfragt. dabei wurden aber in einem rundumschlag gleich alle werte und moralvorstellungen – und damit das baby gleich mit badewasser – weggespuelt. die p. *kotz* kritik war wertvoll, aber der naechste schritt wurde versaeumt. nie wurde definiert welche werte, welche moral, welche ethik, den nun noch passen?
    zurueck blieb neben dem positiven pluralismus ein ueberspitzt narzistischer individualismus. und die folgen davon kennen wir alle zu genuege.
    kann man damit den rueckschritt in die zumindest klaren und fassbaren (und meist stark christlich gefaerbten) wertvorstellungen frueher zeiten erklaeren?
    falls die frage interessiert empfehle ich ken wilber’s buch boomeritis. a very clever fella! und er meint zu obiger frage: ja!

  3. buzz machine re: janet’s tit
    “One tit flopped out and the government — the Bush administration — can’t wait to play to its far-right fringe and censor speech and intimidate speech and chill speech. How dare they? This is not the role we expect of our government. We don’t need a nanny.”

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